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Bei VIINGO tragen wir sie nahezu täglich, probieren Apps und testen ihre Grenzen aus, entwickeln damit workflow-unterstützende Software: Die HoloLens 2, eine Mixed-Reality-Datenbrille, entwickelt vom weltweit führenden Softwarehersteller Microsoft, welche in Österreich seit dem Vorjahr erhältlich ist. Was steckt an Funktionalität in der Datenbrille, wie wird sie bedient und was bedeutet überhaupt der Terminus Mixed-Reality? Wodurch unterscheidet er sich zu Virtual- und Augmented-Reality?


Die harten Fakten – HoloLens 2

Die HoloLens 2 ist ein eigenständiger, in sich geschlossener, W-LAN und Bluetooth-fähiger Computer, betrieben mittels Windows Holographic und jede Menge eingebauter Sensoren, um Kopf, Hände, Augen, Stimme und Umgebung in Echtzeit zu tracken. Die Akkulaufzeit beträgt in etwa drei Stunden bei aktiver Benutzung und kann mittels Akku-Pack entsprechend verlängert werden. Mit der eingebauten Webcam können Videoanrufe getätigt werden, um Dienstleister vor Ort durch Experten zu unterstützen.

Die in der Brille angezeigten Hologramme werden mittels eines Laser Displays, mit einer Genauigkeit eines milliardstel Zentimeters auf die Netzhaut des Auges projiziert, welches somit das natürliche Sehen imitiert. Die integrierten Lautsprecher bieten einen authentischen Raumklang und das Mikrofon dämpft Umgebungsgeräusche in der Intensität eines Presslufthammers. Diese Datenbrille steckt also voller technischer Höchstleistungen und ist derzeit primär für Unternehmen und Entwickler vorgesehen. Durch den Aufbau der Kopfbefestigung und dem Gewicht von lediglich einem halben Kilo ist die HoloLens 2 sehr komfortabel zu tragen.

Mann trägt HoloLens 2

Interaktionen

Die Interaktionsmöglichkeiten sind vielzählig. Angefangen beim Tippen, wie das reale Drücken eines Knopfes mit den Fingern und dem Air Tap, also das Anvisieren eines Bedienelements mittels eines Strahls und dem Zusammenführen von Zeigefinger und Daumen, welches ähnlich wie ein Mausklick am PC fungiert. Möchte man mit der HoloLens 2 hands-free arbeiten, lässt sich durch das Tracking der Augen und den Einsatz von Sprachbefehlen das gesamte System ebenso gut bedienen.

Je nach App und Software bietet Microsoft die Möglichkeit, holografische 3D-Objekte zu positionieren, skalieren und rotieren. Diese Interaktionen sind so nativ gestaltet, dass z.B. eine Positionierung durch einfaches Greifen mit einer Hand, und Bewegung dieser, geschieht oder Rotationen durch Greifen mit beiden Händen.

Das Userinterface ist im gewohnten Windows 10 Stil mit farblichen Anpassungen, sodass die Hologramme gut sichtbar sind. Das von Microsoft gewählte und als Best Practice bezeichnete Design sieht einen dunkelblauen Hintergrund mit weißer Schrift für nahezu alle Bedienelemente vor.

Interaktionen mit der HoloLens 2 auf Nähe
Nahinteraktionen
Interaktionen mit der HoloLens 2 auf Ferne
Ferninteraktionen

VR, AR, MR – Extended Reality

Diese Anhäufung von Neologismen, also Wortneuschöpfungen, begleitet uns seit wenigen Jahren intensiver denn je, doch was ist der Unterschied zwischen virtueller, erweiterter und gemischter Realität? Als virtuelle Realität (VR) wird ein immersives Erlebnis durch gänzliches Eintauchen in eine komplett computergenerierte Umgebung und die Interaktion mit eben dieser bezeichnet. Der Bekanntheitsgrad dieses Begriffs baut auf den VR-Brillen und den damit erlebbaren VR-Spielen auf.

Im Unterschied dazu bietet die erweiterte Realität (AR) die Möglichkeit reale Objekte mit zusätzlichen digitalen Informationen zu versehen, wie ein Head-up-Display beim Auto, oder Kamerabilder mit digitalen Inhalten in Echtzeit zu füllen, so wie beim 2016 erschienenen Smartphone-Spiel Pokémon Go.

Als gemischte Realität (MR) wird, wie der Name bezeichnet, die Verbindung aus VR und AR definiert. Die Übergänge sind fließend und nach Definition abweichend: Mixed Reality Anwendungen zielen darauf ab, die echte und virtuelle Welt zu einer verschmelzen zu lassen, um mit virtuellen Objekten in realen dreidimensionalen Räumen zu interagieren. Microsofts HoloLens 2 arbeitet mit eben dieser Verschmelzung, da mit den eingebauten Sensoren die Interaktionen mit digitalen Objekten präzise gesteuert werden können. Als Beispiel kann man hier das Marschieren eines 3D-Elefanten auf dem Teppichboden des Büros – rund um die Möblierung – nennen. Extended Reality (XR) bezeichnet wiederum die Gesamtheit dieser drei Realitäten und wird als Oberbegriff verwendet.

Vergleich von VR, AR, MR, XR

Stärken und Schwächen

Trotz des nahezu täglichen Gebrauchs überrascht die HoloLens 2 jeden Tag aufs Neue. Mit dem Tiefensensor erschafft die Brille automatisch und kontinuierlich eine 3D-Oberfläche aus der Umgebung und erkennt so z.B., ob sich ein Hologramm hinter einem realen Objekt befindet, und trifft dies zu, wird es automatisch ausgeblendet. Bewegt man sich nun von dem Hologramm weg, bleibt dieses stabil und beständig dort, wo es platziert worden ist. Ebenso bietet die HoloLens 2 eine automatische Wiedererkennung des Raumes: hat man an einem bestimmten Ort, z.B. am Bürotisch, das Mailprogramm geöffnet, bleibt dieses trotz mehrmaligen Ausschaltens erhalten und exakt positioniert.

Der natürliche Feind von Hologrammen ist Licht. So verhält es sich auch hier: sind die Tracking Sensoren direktem Sonnenlicht ausgesetzt, fällt es ihnen schwer, ihre Umgebung nachzuverfolgen und eine genaue Position der Brille festzumachen. Hier spielt auch das Farbdesign der Hologramme eine wichtige Rolle, denn ein schwarzes Hologramm würde transparent dargestellt werden.


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